Edgar Degas Austellung: Degas and the ballet: picturing movement

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Seit dem 17. September läuft eine Ausstellung über Edgar Degas  in der Royal Academy of Arts in London, welche sich schwerpunktmäßig mit Degas Interesse beschäftigt, die Bewegung der Tänzerinnen in seinen Skulpturen und Bildern umzusetzen.
Eine sehr gute Besprechung der Ausstellung Degas and the Ballet: Picturing Movement und vielen Randnotizen The Degas Exhibition: notes for pastellits hat Katherine Tyrell auf ihrem Blog  making a mark gemacht. Gerade für Pastellmaler sehr lesenwert.
Interessanter Weise war ein Teil der Ausstellung in Hamburg zu sehen, wo sie unter dem Titel Intimität und Pose zu sehen war. Die Londoner Ausstellung stellt Degas Werk in Zusammenhang mit der damals in Mode kommenden Fotographie und Film, eine neue Strömung, der sich Degas bewußt war und deren Errungenschaften er sich bediente.

Einen interessanten Videobeitrag hat Alastair Sooke: How Degas captured movement gemacht, wo man am Ende auch ein paar der wundervollen Pastelle sehen kann.

Einen weiterer guter Videobeitrag ist auf der Seite der Royal Academy of Arts zu sehen.

Ziehende Wolken

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Ziehende Wolken
Ziehende Wolken (Triptychon), je 13×21 cm

 

Warum fühlt sich ein Künstler zu einem Ort hingezogen? Was macht den Reiz dieses Ortes aus? Diese Frage ist schwer zu beantworten.

So ein Ort ist für mich an der Flensburger Förde der Blick von Brunsnis (Broager Land/ Dänemark) auf die Landzunge Holnis in Deutschland.

Ich glaube, es gibt keinen Tag, wo man die gleiche Lichtstimmung hat. Dieser Blick offenbart jedesmal aufs neue eine andere Sicht auf die Förde.

An diesem Tag war es ziemlich windstill und die dicken Wolken am Himmel zogen langsam ihrer Wege und tauchten die Förde in  silbergraues Licht.

Helle Nächte

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Helle Nächte

Helle Nächte, 12×20cm,
© Astrid Volquardsen, 2011

Während dieses Sommers in Dänemark an der Flensburger Förde wurde mir erneut bewußt, wie hell die Nächte sein können. Dieses Bild entstand plein air nach 22 Uhr. Im Vordergrund ist die Landzunge von Holnis zu sehen, während auf der dänischen Seite der Förde die Lichter der Häuser ihren Punktetanz vollführen. So viel Weite.

Max Liebermann: Villa am Wannensee

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Der Berliner Maler Max Liebermann (1847-1935) gilt als einer der Wegbereiter des Impressionismus in Deutschland. In seiner letzten Lebenshälfte ließ er sich am Wannsee in Berlin eine Villa als Sommerresidenz bauen.

Liebermann Villa (4)

© Astrid Volquardsen, 2011

Als Hamburgerin bin ich früh mit den Bildern von Max Liebermann in Berührung gekommen. Der erste Direktor der Hamburger Kunsthalle Alfred Lichtwark beauftragte Liebermann Hamburger Szenen im neuen, impressionistischen Malstil umzusetzen. Unter anderem ist dabei das Bild Terrasse von Jacob in Nienstedten 1902 entstanden, welches ein Ausflugslokal an der Elbe zeigt. Durch die enge Freundschaft mit Lichtwark und die Hamburger Motive, welche die Kunsthalle noch heute besitzt, zeigt diese Ausstellungen zum Werke Liebermanns.

Zuletzt 2004, mit dem Titel »Im Garten von Max Liebermann«, welche den Schwerpunkt auf die Gartenbilder des Malers legte. Eine gelungene Ausstellung, in welcher mich besonders die Bilder der Birkenalle faszinierten. Liebermann malte seine Bilder vor allen Dingen in Öl, aber es gibt auch eine Vielzahl von Studien und Skizzen, die er in Pastell umgesetzt hat.
Liebermann Villa (1)

© Astrid Volquardsen, 2011

Im Jahre 2002 gelang es der Max- Liebermann Gesellschaft Berlin e.V. die Max Liebermann Villa am Wannensee als Baudenkmal für ein Museum zu erhalten. Zuvor war es 30 Jahre lang von einem Wassersportverein als Vereinsheim genutzt wurden. In mehrjähriger Arbeit wurden Haus und Gartenanlagen nach alten Fotos und Bildern Liebermanns rekonstruiert, um den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen.

Liebermann Villa (2)

© Astrid Volquardsen, 2011

Bei wunderschönem Sommerwetter ist es mir endlich gelungen, dieses Ensemble anzuschauen und insgesamt 6 Stunden dort zu verbringen. Bei der Restaurierung des Gartens wurde 2003 die Birkenalle neu angepflanzt. Als ich dort im Licht- und Schattenspiel der inzwischen größer gewordenen Birken stand, war mir sofort klar, was Liebermann damals wahrgenommen haben muss.

Als ich mich zum Skizzieren an den Wegrand setzte, fielen dermaßen viele Mücken über mich her, dass ich mich kaum auf meine Zeichnung konzentrieren konnte. Ob Max Liebermann auch mit ihnen kämpfen musste?

Ordnen der Pastellkreiden III

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Pastellablage (2)

© Astrid Volquardsen, 2011

Um die Pastelle in Boxen aufbewahren zu können, habe ich mich für lange Boxen ohne Zwischenwände entschieden, um den Farbverlauf besser verfolgen zu können. Zudem ermöglicht es mir, bestimmte Farbgruppen beieinander zu halten. Bei manchen Farben nehmen sie mehr Platz in Anspruch als bei anderen. Durch die größeren Flächen innerhalb der Boxen kann ich darauf flexibel reagieren.

Sehr gerne wollte ich den Verlauf des Farbkreises aufrechterhalten.

Pastellablage (1)

© Astrid Volquardsen, 2011

Ich musste für zwei Boxen meine Tischfläche verlängern, doch nun passt es.

Ordnen der Pastellkreiden II

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Nach ca. 20 Stunden Arbeit (über mehrere Tage verteilt), habe ich nun meine Pastelle komplett neu sortiert und bin froh, dass ich diesen Schritt endlich vollzogen habe. Manchesmal war es etwas ermüdend und auf der anderen Seite habe ich so wunderbare Farbtöne (neu) entdeckt.

Pastelle (1)

Eine gute Orientierung bot mir die Huechroval Color Chart, welche leider nicht mehr im Handel erhältlich ist. Vor drei Jahren hat ein Unternehmen in Amerika 25 Pastellsorten komplett durchanalysiert und in Farbskalen angeordnet, so dass man schnell herausfinden kann, wo sich ein bestimmter Farbton innerhalb des Farbkreises findet.
Pastelle (3)

Alle Pastelle habe ich dem Farbverlauf folgend markiert und mir die entsprechende Nummer dazugeschrieben, damit ich Farben und Stick schneller zuordnen kann. Legt man diese Bögen nebeneinander ist es faszinierend zu sehen, wie sich die Farben im Farbkreis entwickeln. Es hat mein Farbverständnis enorm vorangebracht und wenn ich einen Stick in der Hand halte, kann ich nun wesentlich leichter visualisieren, wo er im Farbkreis anzufinden ist.

Kleine Überraschungen boten mir insbesondere helle Frabtöne: einige helle Blautöne erwiesen sich als reichlich grün oder helle Grautöne als gelb. Sehr aufschlußreich.

Pastelle (2)

Beim Sortieren ist mir aufgefallen, welche Aspekte die Anordnung schwierig machen. Ein Farbkreis stellt sich zusammen aus den Farbtönen, den Farbintentisitäten und Tonwerten. Um unsere Kreiden korrekt sortieren zu können, müßten wir eine dreidimensional Box haben. So versuchen wir eine Sortierung in zwei Dimensionen umzusetzen und insbesondere bei den gebrochenen Farbtönen kann man dort ins Schleudern kommen.

Mein Vater hat mir tolle Holzkästen gebaut und wenn ich die Pastelle eingeräumt habe, kommt der nächste Schritt: Mit dieser neuen Anordnung während des Malprozesses klar kommen, denn die Lieblingspastelle werde ich nun an anderer Stelle suchen müssen.

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