Quo Vadis?
Das zurückliegende Jahr war mit großen künstlerischen Umbrüchen verbunden. Die Reaktionen aus meinem Umfeld waren spannend zu beobachten: Von heftig ablehnend, über vorsichtig betrachtend, bis ermutigend, zu begeisternd.
Das offenbart tiefe Einblicke in die menschliche Seele. In meine eigene und in die der anderen. Meine größte Lektion, die ich dieses Jahr aus einem neuen Blickwinkel gelernt habe:
Gib niemals auf. Vielleicht brauchst du nur eine Pause und musst durchatmen. Vielleicht musst du dein Ziel neu ausrichten, aber gib niemals auf.
Lege deinen Fokus auf deine eigene künstlerische Entwicklung und lasse die Leute am Wegessrand zurück, die deine Entwicklung nicht verstehen oder nachvollziehen können. Die vernichtende schwarz/weiß Haltung finde ich äußerst einschränkend. Für mich als auch für die Leute selbst. Ich glaube, durch dieses Haltung berauben sich die Menschen ein Stück Lebensqualität.
Es lehrt mich, wie wichtig es ist, offen für alles zu sein und den Leuten mit der gleichen Offenheit zu begegnen.
Mich hat jemand neulich gefragt, was meine Lebensaufgabe sei und ich habe spontan geantwortet: Ich helfe den Leuten eine eigene authentische künstlerische Stimme zu entwickeln. Sich mit seiner Stimme nicht hinter irgend jemand verstecken zu müssen. Nicht bemüht sein etwas darstellen zu müssen, was man nicht ist. Einfach du sein. Sich entwickeln zu dürfen auf dem ihm eigenen Weg.
Zwei Interviews ergänzen meine Sichtweise. Die britische Schauspielerin Hellen Mirren hat den Standpunkt entwickelt, dass
»man Leuten nicht erlauben sollte, Regeln für einen zu machen. Mache deine eigenen Regeln. Mit zunehmenden Alter realisierte ich, dass es eigentlich gar keine Regeln gibt. Durchbricht man das Regelkonstrukt, fällt die Welt nicht auseinander. Es ist wirklich eine gute Idee aus seinen eigenen Regeln auszubrechen.«
Und dann gibt es den blinden Bergsteiger Erik Weihenmayer, der als erster blinder Mensch den Mount Everest erklommen hat. Seine Worte berühren mich zutiefst.
»Ich sammle gerne Erfahrungen und sauge so viel wie möglich in mir auf. Wenn ich klettere, ist der Teil, der mir am meisten Angst macht, der Teil, wo ich meine Hand ausstrecke und ich mir nicht sicher bin, was ich finden werde. Ich hoffe und bete, dass es das ist, wonach ich suche. Diese Angst vor dem Ausstrecken lähmt viele Leute bis zu dem Punkt, dass sie sich dagegen entscheiden, sich überhaupt im Leben auszustrecken. Die großartigsten Dinge sind mir passiert, weil ich mich in das Unbekannte trotz meiner Angst begeben habe.«
Dieses letzte Jahr hat mich auch nochmal gelehrt meinen Fokus zu verschärfen auf das, was ich wirklich will und in Demut zu ertragen, wenn es nicht so läuft. Es hat auch so viel Freude gebracht und positive Veränderungen. 2016 war ein richtig gutes Jahr!
Und 2017 wird noch besser werden.
Natürlich arbeite ich wieder an einer Ausstellung und die Ideen prasseln nur so herein. Es wird um Hamburg in der Morgen-und Abenddämmerung gehen. Absolut spannend in der Umsetzung und ich werde dazu auf meinem Blog berichten.
Die Reise über den großen Teich ist gebucht, um an einen Ölmalworkshop teilzunehmen. Mehr dazu zum gegebenen Zeitpunkt.
Unter Dach und Fach ist auch eine Pastell Malreise zum Plein Air Malen nach Rügen Im Mai, die ich leiten werde. Es bringt so viel Freude dort draußen zu sein und ich werde mein Wissen gerne weitergeben. Rügen im Mai ist der absolute Hammer. Da leuchten die Rapsfelder und die Kreiden gleich mit.
Es laufen auch wieder Pastell Kurse in Hamburg im März. Aufgrund verschiedener Anfragen möchte ich nochmal die Anforderungen an die Kurse klarstellen. Es darf und kann jeder,egal welches Können er hat, teilnehmen. Nur die absoluten Anfänger, die kaum etwas gemacht haben, bitte ich in die Tonwertkurse zu kommen. Es hilft auch, wenn man bei den Freien Pastellmalern ein etwas größeres Kreidenset als 20 Jaxel Farben hat. Aber ich werde mich nie darüber erheben, wie viel oder wenig jemand kann. Ich sehe die Leute immer in ihrer Entwicklung und suche mit ihnen gemeinsam nach Mitteln und Wegen ihren künstlerischen Ausdruck zu fördern. Wem ich dabei helfen darf und wer mit anderen das Abenteuer Pastell erleben möchte, es sind noch ein paar wenige Plätze im März frei.
Ich freue mich so sehr auf meine künstlerische Weiterentwicklung. Mir ist sehr bewusst, wie privilegiert ich in der heutigen Zeit bin ein Leben als Künstlerin führen zu können und eine unendliche Freude damit zu verbinden. Egal ob in Öl oder Pastell.
Zutiefst dankbar bin ich den Menschen, die mir in diesem Jahr begegnet sind und schaue mit Vorfreude auf die Begegnungen im Jahr 2017.