Der Wechsel der Gezeiten ist ein wesentliches Merkmal der nordfriesischen Küste. Das trockenfallende Watt bietet immer wieder neue Eindrücke, da Gezeiten und die Lichtverhältnisse einem ständigen Wechsel unterliegen.
Um einen anderen Blickwinkel in die Weite der nordfrisischen Küstenlandschaft zu bekommen, bietet sich eine Wattwanderung an. Im Juli machten wir uns morgens bei leichtem Ostwind und strahlend blauen Himmel auf den Weg von Föhr zur Nachbarinsel Amrum.
Mein Malerauge findet blauen Himmel nicht unbedingt reizvoll, doch die Küste von Sylt taucht im blauen Dunst auf und ziemlich klar zeichnen sich die Dünenspitzen Amrums ab. Der braune Wattboden mit seinen Rippelstrukturen bietet einen interessanten Farbkontrast. Wie gerne würde ich hier meine Staffelei aufbauen und die Eindrücke festhalten. Meine Sinne sind aufs höchste aktiviert und im Skizzenbuch halte ich Blickwinkel und Ideen fest. Schon jetzt freue ich mich auf die Pastellbilder, die entstehen werden.
Nach einer ca. 8 km langen Tour müssen wir kurz vor Amrum den Priel »Mittelloch« durchqueren. In den letzten Jahren hat er sich vertieft, so dass Badehosen und -anzüge zum Einsatz kommen. Beeindruckend welche Kraft das ablaufende Wasser besitzt! Unser sachkundiger Führer Walter Lehmann hat noch einen flotten Schnack parat: „Ich gehe als Erster durch den Priel. Wenn meine Mütze plötzlich oben auf dem Wasser schwimmt, wissen sie, dass die Kleineren unter ihnen sich weiter rechts halten müssen.”
Als Landratten kann man die Kraft des Wassers und die Wetterverhältnisse an der See schnell falsch einschätzen, deshalb sollten Wattwanderungen immer unter sachkundiger Führung unternommen werden.
Über Tourenvorschläge von Leserseite würde ich mich sehr freuen. Ich stelle diese gern auf diesem Blog weiteren Lesern zur Verfügung – oder nutzen sie einfach die Kommentar-Funktion unter diesem Artikel, um direkt eine Vorschlag zu schreiben.
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