Mal was anderes

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Schon mal bei 4°C gemalt?

Die Sonne lockte nach draußen und gaukelte einem so etwas wie Frühling vor. Also nix wie raus und bei Hohnstorf ran an die Elbe, wo sich die letzten Eisschollen am Ufer türmten.
Was für eine Kulisse!

Beim Skizzieren sind mir fast die Hände abgefroren und mein Stift gab bei der zweiten Skizze seinen Geist auf. Kälteschock. Die Aquarellfarben schienen heute auch länger beim Trocknen zu brauchen.

Skizzen und Bilder, die an solchen Tagen entstehen, erheben nicht den Anspruch, perfekt zu sein. Mein Skizzenbuch soll immer eine Spielwiese sein. Es geht nicht um ein tolles Bild, sondern um das Wahrnehmen von Farben und Licht, das Erkunden einer Komposition, einfach nur Spaß haben und nicht zuletzt den Augenblick intensiv zu genießen.

Heute war es aufgrund der Umstände ein anderes Malen, als ich es sonst tue. »Super Ablagetisch«, dachte ich noch, bevor sich mein Aquarellkasten auf der sehr glatten Oberfläche in Bewegung setzte. Mein Pinsel erhielt später eine Elbwassertaufe. Schräge, glatte Eisflächen sollte man wirklich nicht unterschätzen.

Da ich nicht immer meine Pastellkreiden mitschleppen kann und will, weiche ich gerne auf einen schwarzen Inkroller, Aquarellfarben oder Buntstifte aus. An Tagen wie heute sind sie in der Handhabung praktischer.

Elbufer bei Hohnstorf, Farbskizze
© Astrid Volquardsen

Nach dem Ausflug bin ich direkt ins Atelier, wo ich mich nochmal etwas intensiver mit der Licht- und Farbsituation auf dem anderen Elbufer auseinandergesetzt habe. Auch hier geht es mir wieder nur um das Erkunden und nicht um das »perfekte Bild«.

Beide Skizzen fangen diese kalte Stimmung eines Januartages ein und das ist für mich wichtig gewesen.

Elbufer bei Hohnstorf, Farbstudie in Pastell
© Astrid Volquardsen

  1. Kerstin Schibor
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    Hallo Frau Volquardsen,

    oh ja, allerdings bei einer ganz anderen herrlichen Kulisse – dem Sternenhimmel. Ausgestattet mit einem Teleskop, einer roten! Taschenlampe, Skizzenblock und Bleistift. Farben spielen allerdings keine Rolle mehr. Unsere Augen können die Farben der Sterne und der Gas-, Staubwolken leider nicht erfassen.

    Als Belohnung für eiskalte Hände und Füße bekommt man herrliche Strukturen auf Jupiter oder filigrane Wasserstoffwolken zu sehen.

    Herzliche Grüße

    Kerstin Schibor