Laut dem amerikanischen Künstler Brian Stewart ist das Ziel der Plein Air Malerei am Ende Bilder zu malen, die nicht so sehr nach Natur aussehen, aber sich so anfühlen. Ein wunderschönes Ziel und genau deshalb ist es so wichtig da draußen zu sein. Für mich im Vordergrund steht nicht so sehr das fertige Bild, sondern die Beobachtung und da draußen stürmten (wortwörtlich) so viele Eindrücke auf meine Wahrnehmung ein, das es eine echte Herausforderung war. Man kämpft mit den Elementen und Pastell ist vielleicht nicht immer das ideale Medium, um bei solchen Verhältnissen draussen zu malen. Meistens löst es bei mir ein großes Glücksgefühl aus, der Witterung so unmittelbar ausgeliefert zu sein. Es läßt mich die Schnelllebigkeit am Himmel stärker erleben, Wind, Sonne, Sand und Gischt spüren, DAS LICHT wahrnehmen: Alles, was diese Landschaft ausmacht. In solchen Augenblicken liegt für mich der Schwerpunkt im Erspüren und Wahrnehmen der Szenerie, das Sehen lernen. Wen kümmerts, wenn die Skizze nicht perfekt ist.
Zu diesem Zeitpunkt herrschte in Skagen konstant eine Windgeschwindigkeit zwischen 6-8 Windstärken, die Sand und Gischt durch die Luft wirbeln ließ. Die hohe Luftfeuchtigkeit setzte den Pastellen und dem Malgrund zu, gerade dann, wenn ich sehr nahe am Wasser gemalt habe. Der Vorteil dort ist wiederum, dass die Sandkörner einem nicht um die Ohren fliegen. Dann gilt es, lieber kleinere und mehrere Skizzen umzusetzen.
Studie 23×6 cm, 2012,© Astrid Volquardsen
Anbei eine Studie von einem Dünenauschnitt. Himmel und Wasser habe ich bewusst nicht ausformuliert, da es mir nur um den Formen- und Schattenverlauf ging. Während des Malprozesses hatte ich Schwierigkeiten das Dünengras umzusetzen, weil mir die entsprechende Farbe im richtigen Tonwert fehlte. Das ist manchmal das doofe bei den Pastellen, aber wenn man die Farben nicht mitdabei hat, so analysiert man trotzdem wesentlich genauer das Motiv und weiß was dort hingehören sollte. Im Grunde genommen hätte ich einen anderen Farbton nehmen müssen, der aber im Tonwert stimmt.
Macht nichts, denn das Glücksgefühl dort in der Landschaft war überwältigend.
Im nächsten Blogbeitrag werde ich über meine Ausrüstung berichten.